Wir fahren in den Süden, um einen Bericht über die Aufbauarbeiten für ein bereits legendäres, aber gemütliches Musikfestival zu schreiben. Da herrliches Wetter angesagt war, konnte ich einen Bikerfreund überreden mit mir ins Südburgenland nach Bildein zu reisen.
Nach dem Ritt über den G’schriebanan (Geschriebenstein – mit 882 m die höchste Erhebung im Burgenland) und der genussvollen Fahrt durch die idyllischen Weinberghänge von Eisenberg bleiben wir in Höll stehen. Kurzes Checken wie weit Bildein noch entfernt ist und uns wurde klar, das Ziel wäre mit einer kurzen Fahrt auf einem Güterweg erreicht. Also ab durch die Höll.
Im Ort angekommen, bemerkten wir bereits die vielen Hinweisschilder für die Veranstaltung und folgten ihnen zielstrebig. Und Überraschung, das geschäftige Treiben für den Aufbau fand direkt neben der Ortskirche mitten im Dorf statt. Die Akzeptanz der Einwohner muss sehr groß sein, denn immerhin dauert das Musikfest von Donnerstag bis Samstag. 340 Einwohner hat Bildein (Bezirk Güssing). 3000 musikbegeisterte Besucher aus mittlerweile halb Europa erwarten die Veranstalter für die seit langem ausverkaufte 20. Ausgabe des Festivals und diese werden den Ort für die nächsten Tage dominieren. Gleich beim Erreichen des Veranstaltungsgeländes kam uns Hansjörg Schrammel entgegen und begrüßte uns mit einem „Griaß eich!“. Man konnte direkt fühlen, der Mann steht unter Strom, aber das mit einer gewissen Gelassenheit. Eigentlich sei er ja seit ein paar Jahren nur mehr als Konsulent tätig – aber egal wo er sich aufhält, Herr Schrammel ist eine Anlaufstelle für Alles und Jeden. Es darf einem aber nicht überraschen, denn immerhin ist er seit dem ersten veranstalteten Festival dabei. Der Grandseigneur erzählt von den Anfängen eines kleinen Festes für die unmittelbare Umgebung im sonst so ruhigen südlichsten Zipfel des Burgenlandes. Um die Jahrtausendwende herum hat Hansjörg Schrammel als Teil des umtriebigen Kulturvereins KuKuK-Bildein mit zahlreich engagierten Mitgliedern für die gesamte Region im Team eine kulturelle Szene aufgebaut und einen wirtschaftlich positiven Faktor für die Betriebe gesetzt, der seinesgleichen sucht. Teamwork das ist ihm besonders wichtig. Der harte Kern der sich damals gebildet hat, ist auch heute noch Großteiles tätig. Mit diesen musikbegeisterten jungen Leuten hat er das Musikfestival „picture on festival“ aus der Taufe gehoben, das allein schon durch die Namensgebung „picture on – Bild ein“ von großer Kreativität zeigt. „100 Besucher waren im Jahr 2000 noch Indoor in einem kleinen Pfarrstadl dabei, im Jahr darauf fand das Ganze bereits draußen im alten Pfarrhof statt. Direkt im Ortzentrum neben der Ortskirche, das war die große Challenge damals!“ erzählt uns Herr Schrammel, während er von allen möglichen Kollegen schnell etwas gefragt wird. „2002 ist dann der Ostbahn Kurti gekommen, da hatten wir bereits 1000 Gäste und der Durchbruch war letztendlich 2004, hier hatten wir die ersten internationalen Bands, wie die Leningrad Cowboys und ab da waren wir das erste Mal ausverkauft. 2010 wurde dann auch der Apfelgarten ausgebaut und bespielt! Mittlerweile bezeichnen wir uns gerne als Fest der Vielfalt. Denn nun gibt es ja zusätzlich das tolle Lesungsprojekt „Anschiffen“ am Pinkastrand wo heuer Magda Kropiunig, Christoph F. Krutzler und Gerald Vota teilnehmen sowie eine unglaublich kulinarische Vielfalt angeboten wird. Wir begrüßen den grenzüberschreitenden völkerverbindenden Aspekt des Festivals wo der Respekt zwischen den Mitmenschen und der rücksichtsvolle Umgang mit der Umwelt in den Mittelpunkt rücken soll. Seit Jahren sind wir innerhalb weniger Minuten ausverkauft. Mehr als 3000 Karten dürfen und wollen wir aber nicht auflegen!“
Um die Infrastruktur wie Bühnenaufbau, Absperrungen, die Hackschnitzelverteilung für die Besucherfläche und sonstige Maßnahmen zu bewerkstelligen, wurde von der Zeppelin Österreich GmbH ein Radlader 908M zur Verfügung gestellt. Hansjörg Schrammel hat zusätzlich seinen eigenen 908H2 seit Tagen im Einsatz. Die Hackschnitzel fürs Festivalgelände wurden mit der Leergutschaufel bereits verteilt und ein geschäftiges Treiben wird gerade beim Aufbau der großen Bühne vollzogen. Die Monteure arbeiten sich mit den Gestängen in die Höhe und hier sind beide Radlader eine große Hilfe. Mit ihnen werden die Bauteile am Gelände verbracht und Hebearbeiten durchgeführt. Auf engstem Raum können sie die erforderlichen Bauteile an die benötigten Stationen verbringen. Auch zwei Cat Teleskoplader sind zwischendurch immer wieder im Einsatz, z.B. für das Heben der schweren LED-Wand oder für Montagearbeiten in großen Höhen.
Der „Konsulent Schrammel“ betreibt seit 1991 einen landwirtschaftlichen Biobetrieb (Milchviehbetrieb Schrammel, Bildein), der seinen Schwerpunkt in der Milchproduktion hat. 45 ha Eigengrund und 145 ha Pachtfläche werden bewirtschaftet und 280 Rinder (davon 140 Milchkühe) gehalten. Hier leistet sein Cat Radlader 908H2, den er seit 4 Jahren besitzt, sehr gute Dienste. Ausgewählt wurde er seinerzeit vor allem wegen seiner niedrigen Bauhöhe, der straßentauglichen Zulassung mit 30 km/h und der breiten Palette von Cat-Kompaktlader-Arbeitsgeräten. Der Radlader ist täglich im Einsatz und kommt auf stolze 1500 Stunden aktiven Betrieb im Jahr. Durch die sehr gute Betreuung des Zeppelin Verkaufsberaters Herbert Kielnhofer kam man auch auf die Idee, einen zusätzlichen Cat 908M für die Aufbauarbeiten des picture on bereitzustellen. Er gilt als einer der vielseitigsten kompakten Radlader mit ausreichend Kraft für viele Tätigkeiten und ist daher das richtige Gerät für die umfangreichen Arbeiten am Veranstaltungsort.
Bei einem Kaffee im örtlichen Kaufhaus, welches sich ebenfalls mitten im Geschehen befindet, gesellt sich Produktionsleiter Jörg Zambo zu uns und gibt gemeinsam mit Hansjörg Schrammel einen groben Blick hinter die Kulissen. „Mittlerweile gehören 40 Personen zum Kernteam bei der Planung und mehr als 300 ehrenamtliche Helfer sind dann an den Festivaltagen dabei. Aufgebaut wird seit Samstag und 10 Tage später am Dienstag ist der ganze Spuk wieder vorbei und weggeräumt. Wir haben mittlerweile 30 Acts am Spielplan, wo die Künstler hotelmäßig im Umkreis von 50 km untergebracht werden. 4 Fahrer stehen für die Bandmitglieder bereit, die den Transfer vom Flughafen, Hotel und Spielstätte durchführen. Mittlerweile gibt es etliche Teams wie z.B. Backstage-, Gastro- und Finanzteam, die die einzelnen Aufgaben professionell bewältigen. Viele der ehrenamtlichen Mitarbeiter nehmen sich jedes Jahr mehrere Tage Urlaub, nur um an dem Projekt mitzuarbeiten. Das ist nicht alltäglich, aber bei uns in Bildein geht das!“ führten beide abwechselnd aus und waren sichtlich stolz auf alle Kollegen. „ Es wird auf alle Fälle weiter betrieben, uns gehen die Ideen nicht aus. Nach dem Trubel wird es im September eine Nachbesprechung geben und im Oktober geht die Planung für das einundzwanzigste picture on von vorne los!“ so Hansjörg Schrammel.